Glaubenssatz: Wenn Rechthaben nicht mehr wichtig ist

Wenn das Rechthaben nicht mehr das Wichtigste ist

Wie sich mein Glaubenssatz über Anerkennung verwandelt hat – und was das mit Zugehörigkeit zu tun hat

Früher war mir eine Sache enorm wichtig:
Recht zu haben.

Nicht nur in Diskussionen – auch im Alltag, in Beziehungen, in Gesprächen über völlig nebensächliche Dinge.
Ein innerer Drang, meine Sichtweise zu beweisen, durchzusetzen, zu bestätigen, und gleichzeitig:
Eine tiefe Unsicherheit, wenn das nicht gelang und 
Ablehnung schien zu lauern, sobald jemand mir widersprach.

Ich konnte es lange nicht benennen.
Gleichzeitig irgendwann – in einer GFK-Übung, bei der es um Glaubenssätze ging –
kam der Satz aus mir heraus, wie ein alter Bekannter, der sich endlich zu erkennen gibt:

Mein Glaubenssatz: „Ich muss Recht haben, um Anerkennung zu bekommen.“

Ein Glaubenssatz, der sich in der Kindheit gebildet hatte.

Wie oft hatte ich erlebt, dass meine Argumente oder mein Wissen gelobt wurden – und gleichzeitig: dass Fehler, Unsicherheiten oder Widerspruch von meinen Eltern mit Schweigen oder Spott beantwortet wurden.

(Und bitte: Wenn ich darüber erzähle, befürchte ich, dass das als Kritik an meinen Eltern verstanden wird. Ich bin davon überzeugt, dass meine Eltern das Beste gemacht haben, was ihnen zur Verfügung gestanden ist. Und vor allem bin ich davon überzeugt: Da war immer Liebe.)

Ich hatte daraus geschlossen:

Nur wenn ich klug bin, wenn ich Recht habe, gehöre ich dazu.

Jahrestraining Achtsame Kommunikation - Glaubenssatz führt ins Unglück

Und so begann ich, diesen Glaubenssatz zu leben.

Mein innerer Antreiber

Er war wie ein innerer Antreiber:
Immer vorbereitet, immer scharf im Denken, immer auf der Suche nach der „richtigen“ Sicht.
Und wenn jemand mir widersprach – selbst ganz freundlich –
fühlte es sich für mich an wie ein Angriff.

Nicht auf meine Meinung,
sondern auf mein Sein.

Der Wandel begann nicht durch ein Aha-Erlebnis,

sondern durch viele kleine Momente.

GFK hat mir eine neue Brille gegeben:
Ich lernte, auf Bedürfnisse zu schauen,
und ich begann zu erkennen:

Hinter meinem Bedürfnis, Recht zu haben, steckte das tiefe menschliche Bedürfnis nach Anerkennung.

Und noch tiefer: nach Zugehörigkeit.

Glaubenssatz: Wenn Rechthaben nicht mehr wichtig ist

Nicht ausgelacht oder abgewertet zu werden, wenn ich mich zeige,
gleichzeitig nicht ausgeschlossen zu sein, wenn ich einen Fehler mache.
Gesehen zu werden – auch dann, wenn ich nicht perfekt bin.

Ich übte mich in Selbstempathie –
immer wieder.

Ich lernte, mich liebevoll selbst anzuerkennen – auch wenn mein Gegenüber mich nicht verstand.

Und ich übte, einen neuen Glaubenssatz in mir zu nähren:

Glaubenssatztransformation: „Ich bin in Ordnung, wie ich bin – auch wenn andere mich ablehnen.“

Heute merke ich:

Ich muss nicht mehr alles erklären.
Nicht mehr jeden Einwand widerlegen
und nicht mehr kämpfen.

Wenn jemand mich missversteht oder ich sogar den Eindruck gewinne, dass er/sie mich ablehnt, tut das zwar manchmal noch weh.

Gleichzeitig, ich bleibe bei mir.
Ich atme.
Und ich weiß:
Das sagt vielleicht mehr über sein Inneres aus als über meines.

Ich habe gelernt, mein Bedürfnis nach Zugehörigkeit nicht durch Rechthaberei zu erfüllen,
sondern durch authentisches, verletzliches Dasein.

Und das verändert alles.

Warum ich Dir das erzähle?

  • Weil ich weiß, dass viele Menschen mit ähnlichen inneren Sätzen leben
  • und weil ich weiß, wie sehr diese Sätze unser Verhalten – und unsere Beziehungen – prägen.


Ja und ich weiß auch:

Diese Sätze sind nicht in Stein gemeißelt.

Sie können sich wandeln.

Wenn Du Lust hast, Deine inneren Glaubenssätze liebevoll zu erforschen,

lade ich Dich herzlich ein, diese zu erforschen:

🎓 Glaubenssätze enttarnen, verstehen & wandeln
📅 Live, traumasensibel, in kleinen Gruppen: kostenlos im Schnubbinar, im Tieftauch-Webinar, im Einzel-Coaching oder wirklich grundlegend in unserer Jahresausbildung

Weil Du nicht werden musst – sondern Dich erinnern darfst, wer Du wirklich bist.

Mit herzlichem Gruß,

Christian
vom Team Akademie Achtsame Kommunikation

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